Geschmackstest

Bei der Gustometrie (Geschmackstest, Schmeckprüfung) handelt es sich um ein diagnostisches Verfahren zur Überprüfung des Geschmackssinnes, um beispielsweise Nervenläsionen (Nervenschädigungen) feststellen zu können.

Der Geschmackstest wird unter Anwendung verschiedener Geschmacksstoffe an mehreren Stellen der Zunge durchgeführt.

Die Gustometrie kann in der Diagnostik sowohl als subjektives als auch als objektives Verfahren eingesetzt werden. Überdies gibt es unterschiedliche Methoden, um eine Reizung der Geschmacksrezeptoren der Zunge hervorzurufen.

Das Verfahren

Klassische Gustometrie oder auch Chemogustometrie: Bei dieser Methode werden auf Wattestäbchen geschmacksintensive Stoffe aufgetragen und auf spezielle Zungenareale gelegt.

Die Überprüfung des Geschmackssinnes erfolgt unter Verwendung von Proben der vier Geschmacksqualitäten süß (Glucose), sauer (Zitronensäure), bitter (Chinin) und salzig (Kochsalz). Auf Grund der möglichen Beeinflussung wird das Verfahren als subjektive Gustometrie bezeichnet.

Von dieser Methode abgrenzen lässt sich die Elektrogustometrie: Hierbei werden die Geschmacksrezeptoren der Zungenoberfläche durch einen konstanten Strom gereizt und die Stärke bestimmt, bei dem der Reiz über die Geschmacksrezeptoren wahrgenommen werden.

Der so bestimmte Wert wird als Geschmacksschwelle bezeichnet und stellt die geringste Reizung der Geschmacksrezeptoren dar, die zur Empfindung eines Geschmackes führt. Dieses Testverfahren ist ebenfalls eine subjektive Untersuchungsmethode.

Die objektive Geschmacksprüfung erfolgt mit Hilfe der Messung gustatorisch evozierter Potenziale im EEG. Durch die Reizung eines sich in der Zunge befindlichen Nervs kann eine Aktivitätveränderung im Gehirn gemessen werden.

Ein Geschmackstest sollte durchgeführt werden bei:

  • subjektiver Beeinträchtigung des Geschmackssinnes
  • Verdacht auf Morbus Parkinson oder Morbus Alzheimer
  • Nebenwirkungstestung von Medikamenten

Eine Minderung der Schmeckempfindlichkeit kann ein Frühsymptom vieler Erkrankungen sein, meist entsteht sie aber durch altersabhängige Veränderungen.

Die Verschlechterung ist ein Resultat der Veränderung der Oberflächenstruktur der Zunge, die mit dem Alter einhergeht. Auch das Rauchen oder ein übermäßiger Alkoholgenuss kann den Geschmackssinn verschlechtern.

Ihr Nutzen

Die Gustometrie ermöglicht die frühzeitige Beurteilung einer Geschmacksstörung, so dass eine gezielte weitere Diagnostik oder Therapie rechtzeitig durchgeführt werden kann.